Schabbat

- der jüdische Ruhetag
Jüdinnen und Juden feiern am Freitagabend in einem Raum in Frankfurt am Main Schabbat, wobei die Gemeindemitglieder einen Gebetsschal über den Vorbeter halten.
epd-bild/Heike Lyding
Schabbat ist für Jüdinnen und Juden ein heiliger Tag, der sich von den anderen Tagen der Woche unterscheidet.
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Der Schabbat (auch unter der fälschlichen Schreibweise Sabbat bekannt) ist ein ganz besonderer Tag in der jüdischen Woche. Er beginnt am Freitagabend und endet am Samstagabend. Wörtlich bedeutet „Schabbat“ Ruhe und genau darum geht es: Am Schabbat ruhen sich Jüdinnen und Juden aus, nehmen sich Zeit für die Familie, das Beten und das Lernen der Tora.

Den Schabbat zu feiern ist den Jüdinnen und Juden durch die Tora befohlen, zum Beispiel taucht das Gebot in den 10 Geboten auf. Jüdinnen und Juden feiern den Schabbat aus 2 Gründen: Zum einen ehren sie damit G'tt und danken ihm für ihre Befreiung aus Ägypten. Dort hat das Volk Israel für lange Zeit in der Sklaverei gelebt. Zum zweiten geht der Schabbat zurück auf die Schöpfungsgeschichte, aus der Tora . G'tt schuf die Welt in sechs Tagen und ruhte am siebten Tag. Deshalb ruhen auch Jüdinnen und Juden am siebten Tag, um diesen Tag G'tt zu widmen.

Ablauf des Schabbats: Der Freitag

Der Schabbat beginnt mit dem Sonnenuntergang am Freitag. Viele Familien zünden zuerst gemeinsam die Schabbat-Kerzen an. Das macht meistens die Mutter oder eine andere Frau im Haus. Damit beginnt der Schabbat offiziell. Danach gibt es einen Gottesdienst, entweder in der Synagoge oder zusammen Zuhause. Jüdinnen und Juden heißen den Schabbat willkommen. Dafür steht der Begriff „Kabbalat Schabbat“, was „Empfang des Schabbat“ bedeutet. Zuhause feiert die Familie dann ein festliches Abendessen mit Kiddusch, einem Segensspruch über einen Becher Wein und dem Challah-Brot. Manche sprechen den Segen auch noch in der Synagoge.

Ablauf des Schabbats: Der Samstag

Der Samstag, auf Hebräisch ebenfalls Schabbat, ist der Ruhetag selbst. An diesem Tag vermeiden viele jüdische Menschen jede Art von Arbeit. Das bedeutet: kein Handy, kein Fernseher, keine Hausaufgaben, kein Einkaufen. Das Arbeitsverbot steht auch in der Tora und hat auch mit dem Ruhen zu tun. Am Schabbat wird nichts erschaffen, also auch keine Arbeit getan. Stattdessen sagt die Tora, dass Menschen den Schabbat zuhause und an Orten der Gemeinschaft verbringen sollen. Daher verbringen Jüdinnen und Juden Zeit mit der Familie, gehen in die Synagoge, lesen, beten und lernen aus der Tora. Morgens findet ein ausführlicher Gottesdienst statt mit anschließendem Kiddusch und einem Essen in der Synagoge. Am Nachmittag gibt es traditionell noch ein drittes Mal gemeinsames Essen und einen kurzen Nachmittags-Gottesdienst.

Wenn am Samstagabend die ersten drei Sterne am Himmel zu sehen sind, endet der Schabbat. Das geschieht mit einer kleinen, feierlichen Zeremonie: der Hawdala, was „Trennung“ bedeutet. Sie trennt den heiligen Schabbat von den normalen Wochentagen. Bei der Hawdala verwenden Jüdinnen und Juden eine Kerze mit mehreren geflochtenen Dochten, einen Becher Wein und ein Gefäß mit duftenden Gewürzen Bsamim. Sie riechen an den Gewürzen, sprechen einen Segensspruch über das Licht, trinken den Wein und sagen dann: „Schawua Tow!“, was auf Deutsch „Eine gute Woche!“ bedeutet.

Der Schabbat ist für jüdische Menschen der heiligste der Tag der Woche. Er gibt Jüdinnen und Juden einen Eindruck davon, wie es in den Zeiten sein wird, wenn der Messias gekommen ist. Die Hebräsche Bibel kündigt den Messias als kommenden Menschen aus dem Haus Davids an, mit dem ein neues Zeitalter beginnen wird. Denn dann werden alle Menschen auf der Welt in Frieden miteinander leben.